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Europa schützt unsere Gewässer, von der Quelle bis zur Küste

Gesunde Gewässer schenken uns gesundes Trinkwasser. Es wird aus Grundwasser, Flüssen und Seen gewonnen. Je besser deren Qualität ist, desto einfacher ist es, das Wasser als Trinkwasser aufzubereiten.

Die Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) ist ein Gesetzeswerk der EU mit klarem und deutlichem Auftrag: Alle unsere Gewässer – vom Grundwasser über die Flüsse und Seen bis hin zu den Küstengewässern – müssen einen "guten Zustand" erreichen. Dies ist ein Meilenstein auf dem Weg zu einem grenzüberschreitenden Gewässerschutz.

 

Das Leitbild der WRRL ist der natürliche, gute ökologische Zustand der Gewässer. Das heißt die Vielfalt und Fülle der Gewässerlebensgemeinschaften von Pflanzen und Tieren, die von der Natur geschaffene Wasserführung der Flüsse und Bäche und die reine Wasserqualität, frei von menschengemachten Verunreinigungen.

Am Lech kann man erkennen, welche Auswirkungen es hat, wenn der Mensch einen Fluss durch Wasserkraftwerke und andere Eingriffe in den natürlichen Verlauf verändert. Heute gibt es von der Landesgrenze bei Füssen bis zur Mündung in die Donau 43 Querbauwerke im bayerischen Lech. Um die Durchgängigkeit des Flusses zumindest teilweise wieder herbeizuführen, fordert die WRRL, dass überall Fischaufstiegshilfen gebaut werden. Diese ermöglichen die Wanderung von Fischen und anderen Wasserbewohnern stromaufwärts. Damit hat die EU einen ersten wichtigen Schritt für einen ökologisch besseren Lech gegen viele Widerstände in Bayern durchgesetzt - ein großer Erfolg!


Möchten Sie bei unseren Exkursionen an den Ammersee und an den Lech dabei sein und hautnah sehen, was die EU für unsere Gewässer im Landkreis bewirkt?

10.4.2024 - 18:00 Uhr / Die Lechstaustufe Kinsau als (fast) gutes Beispiel für den Lech der Zukunft 29.4.2024 - 18:00 Uhr / Im Spiegel des Ammersees - ein Umweltspaziergang

Weiterführende Informationen


Fast 100 Teilnehmer am 5. Landwirtschaftstag in Wartaweil. - ein Tag mit ungewohnten Thesen und tollem fachlichen Austausch -

Knapp 100 Teilnehmer*innen waren der Einladung zum fünften Landwirtschaftstag in Wartaweil am 9. März 2024 gefolgt. In diesem Jahr diskutierten die BN-Kreisgruppen Starnberg und Landsberg mit Landwirten, Umweltexperten und Naturschützern die Frage „Wie kann die Anpassung an den Klimawandel gelingen?“. Mitveranstalter der Vortragsreihe waren das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Weilheim in Obb., der Bayerische Bauernverband (BBV), die Arbeitsgemeinschaft bäuerlicher Landwirtschaft (AbL) und der Bund Deutscher Milchviehhalter (BDM).


Mehr Infos und das komplette Programm finden Sie unter:

BUND Naturschutz Starnberg


Kommt der Kiebitz? - DOMIZIL FÜR WIESENBRÜTER AM WINDACHSPEICHER

Vor zwei Jahren wurde auf den Feuchtwiesen südlich des Windachspeichers in Richtung Obermühlhausen ca. 4.000 m² flache Feuchtmulden mit offenem Boden angelegt. Mit den Geländemodellierungen sollen die Feuchtwiesen für Wiesenbrüter attraktiver gestaltet werden.

Besonders im Fokus steht der stark gefährdete Kiebitz. Je nach Witterung kehren die Kiebitze ab Mitte Februar aus ihren Winterquartieren im Süden zurück. Auf den Kiebitz üben offene Bodenstellen eine hohe Anziehungskraft aus. Neben Äckern sind extensiv genutzte Wiesen mit niedriger Vegetation, Feuchtstellen und Brachestreifen als Brutplatz geeignet. Besonders die Jungvögel sind auf feuchte, weiche und offene Böden zur Nahrungssuche angewiesen.

Wichtig für den Erfolg des Projektes ist Ihre Mithilfe!

Christine Moser vom BUND Naturschutz bittet um Rücksichtnahme: „Die Wiesenbrüter wie die Kiebitze sind sehr störungsempfindlich. Nur wenn alle Wanderer Rücksicht nehmen und das Gebiet weiträumig meiden, dann haben die Kiebitze eine Chance.“

Die untere Naturschutzbehörde (uNB) hat daher mit Unterstützung des BUND Naturschutz Schilder, die den Bereich mit Betretungsverbot kennzeichnen, angebracht. Rainer Fuß von der uNB erläutert: „Wir bitten die Bevölkerung, die Fläche von 1. März bis 31. Juli nicht zu betreten und auch an den Wegen am Rande die Hunde anzuleinen.“ Regina Full vom WWA Weilheim ergänzt: „Ich bin sehr zuversichtlich, dass mit dieser Zusammenarbeit ein wichtiges und vor allem störungsfreies Refugium für die stark gefährdeten Kiebitze entstehen wird.“

 

 

Das Projekt geht auf ein Maßnahmenkonzept des BUND Naturschutz, Kreisgruppe Landsberg am Lech, der Untere Naturschutzbehörde des Landratsamtes Landsberg am Lech und das Wasserwirtschaftsamt Weilheim zurück. Die Beteiligten hatten sich zusammengeschlossen und gemeinsam das Projekt „Wiesenbrüter Windachspeicher“ ins Leben gerufen.

Sie möchten weiter Informationen rund um den Kiebitz? Wir haben auf der Seite des Landesverbandes alles Wissenswertes für Sie zusammengestellt: Infos hier!


Europawahl 9. Juni 2024 - Schicksalswahl für den Klima- und Naturschutz

Einen Großteil der Vorgaben zum Schutz von Umwelt und Natur verdanken wir der EU. Ob für unsere Natura 2000-Gebiete als Tafelsilber des europaweiten Biotopverbundes oder für gesunde Gewässer, reine Luft und intaktes Klima. Die EU legt die wichtigen Standards fest. Sie bestimmt auch stark, ob unsere Nahrung frei von Gentechnik bleibt und ob die Verbraucher*innen dabei über die Kennzeichnung eine Wahlmöglichkeit haben.

Mit unserer Stimmabgabe am 9.Juni bestimmen wir, welche Weichen  für den Klima- und Naturschutz in den nächsten entscheidenden Jahren gestellt werden, denn das Europäische Parlament ist die einzige Institution der EU, die uns als Bürger*innen direkt vertritt.

Mit einer Serie von kleinen Beiträgen in den Monaten vor der Wahl wollen wir, die Landsberger Kreisgruppen des BUND Naturschutzes und des Landesbundes für Vogel- und Naturschutz (LBV), aufzeigen, welchen  Einfluss die EU auf  den Schutz der Natur und die Erhaltung der Umwelt hat.

 

 

 

1. Artikel Februar - EUROPA schützt die Natur und unsere Umwelt.

Mit  NATURA 2.000 wurde ein zusammenhängendes Netz von Land- und Meer-Schutzgebieten innerhalb der Europäischen Union geschaffen. Es ist das größte Schutzgebietsnetz der Welt, das 18,5% der EU- Landfläche umfasst. Dieses Netz setzt sich aus den Flora-Fauna-Habitat-Gebieten (FFH-Gebiete genannt) und den Vogelschutzgebieten (SPA-Gebiete genannt) zusammen. Sein Zweck ist der länderübergreifende Schutz gefährdeter wildlebender heimischer Pflanzen- und Tierarten und ihrer natürlichen Lebensräume.

 

Im Landkreis Landberg am Lech befinden sich insgesamt 13 NATURA 2000-Gebiete, darunter elf FFH-Gebiete und zwei Vogelschutzgebiete. Das Windachtal zwischen den Orten Finning und Windach ist eines dieser FFH-Gebiete, der Lech und seine Uferbereiche zählen zu den Vogelschutzgebieten. Hier können unter fachkundiger Führung eine Vielfalt von selten gewordenen Pflanzen, Tieren und Vögeln entdeckt werden, die bewusst machen, wie wichtig es ist, diese Gebiete zu schützen und zu bewahren.

Hier der Link mit der Landkreiskarte und den Natura 2000-Gebieten:


Landkreiskarte und Natura 2000 Gebiete

Regierung Oberbayern Natura 2000 Gebiete


Spende der Sparkasse 2023 - Vielen Dank

Dank der Spende der Sparkassenstiftung konnten wir 2023 einen Freischneider erwerben. Dieser hilft uns die Pflege unserer Schutzflächen besser auszuführen. Für Ränder und kleinräumliche Entnahmen von bestimmten Pflanzen ist dieses Werkzeug unverzichtbar. Vielen Dank!


Rückblick - Mitgliederversammlung der Kreisgruppe Landsberg in Dießen

Die Mitgliederversammlung 2023 fand am 10. Oktober im Seehotel in Dießen statt. Knapp 50 Besucher lauschten dem einleitenden Vortrag von Dr. Christoph Sening über die natürlichen und von Menschenhand geschaffenen Veränderungen des Ammerlaufs und südlichen Ammerseeufers. Einzigartige Bilder von alten Landkarten und uralt Fotografien veranschaulichten seine Ausführungen.

Dem Bürgermeister von Fuchstal, Erwin Karg, wurde eine Urkunde für 50 Jahre Mitgliedschaft beim BN und ein Gutschein für zwei Kurse des Energiespardorfs an der Fuchstaler Schule überreicht. Die Fuchstaler Gemeinde war die erste Gemeinde in Landkreis, die Mitglied beim BN wurden.

De Tätigkeitsbericht des vergangenen Jahres – Stellungsnahmen zu Bebauungs- und Managementplänen, Arbeitskreise für Flächenschutz und Streuobst, Engagement im Moorschutz und bei Lech- Renaturierung, Lanschaftspflege u. v. a. ­– mündete in den Hinweis, dass sich der BN in einem Landesarbeitskreis sehr kritisch mit dem Thema Gentechnik und den neuen, gelockerten europäischen Regeln beschäftigen wird. 


Excursion Kinsau - Einblick in die Geschichte der Lechnutzung, Veränderung und Lehren für die Zukunft.

Am 13. Sept. trafen sich trotz regenverhangenen Himmels 13 Unentwegte an der Lechstaustufe in Kinsau, um an der von der Kreisgruppe angebotenen Exkursion teilzunehmen. Nach einem kurzen historischen Abriss beginnend mit dem Kanalkraftwerk der damaligen Holzmühle und der Zahnradbahn zum Bahnhof Kinsau im Jahre 1905 stellte der Referent Folkhart Glaser anhand des Stausees die ökologischen Probleme dar, die durch die Verwandlung des einstigen Wildflusses Lech zu einer durchgehenden Seenlandschaft aufgetreten sind. Neben dem fehlenden Geschiebetransport und der nicht mehr vorhandenen Durchgängigkeit für Fische stand dabei die zunehmende Eutrophierung des quasi Stehgewässers im Vordergrund.

Der weitere Weg führte zur Nebenstaumauer, die im Unterlauf eine Art freie Fließstrecke parallel zum Stausee ermöglicht, in der durch Kieseinbringung und Baumeinlagerungen Lebensräume zur Fischfortpflanzung geschaffen wurden. Diese an den Lechstaustufen einzigartige Lösung wurde im Jahr 1990 nach intensiven Beratungen zwischen Wasserwirtschaftsamt und BUND Naturschutz realisiert.

Ebenfalls ein Ergebnis der damaligen Zusammenarbeit ist der natürlich gestaltete Fischaufstiegsbach, der sich ca. über 1,5 km neben dem gestauten Bereich erstreckt. Er stellt im Kleinen die Vision dar, die der BUND Naturschutz in die anstehenden Verlängerungen der Kraftwerkskonzessionen einbringen will:
Durch Bypass-Lösungen möglichst über mehrere Staustufen sollen freie Fließstrecken mit Geschiebetransport und sauerstoffreicher Wasserqualität entstehen, die besonders für die Fischfauna vorteilhaft sind. Dabei kann nach wie vor elektrische Energie aus den aufgestauten Bereichen gewonnen werden, wenngleich sicher in etwas reduzierter Menge. Der Gewinn an ökologischer Qualität des Lechs gleicht dies aber sicher aus.

Die Frage, wieviel Stauvolumen künftig für Starkregenereignisse bevorratet werden muss, wurde für jeden spürbar, als gegen Ende der Exkursion der Himmel im wahrsten Wortsinn seine Schleusen öffnete. Aber in der bestens ausgerüsteten Exkursionsgruppe trübte auch dies nicht die gute Stimmung.


EU-Kommission will Europa auf Genfood für alle umstellen

Am 5. Juli 2023 hat die EU-Kommission ihre Vorschläge für eine Neufassung der Gesetzgebung zur Gentechnik in der Landwirtschaft vorgelegt. Die neue Gesetzgebung ist ein Freifahrschein für die Agrogentechniklobby und Investoren. Vorsorgeprinzip, Risikoprüfung, Zulassungsverfahren, Koexistenz und Wahlfreiheit waren gestern – die EU-Kommission verordnet: Genfood für alle!

Sogenannte Neue Gentechniken (NGT) sollen für den Einsatz in der Landwirtschaft freigegeben werden – ohne Prüfung, ohne Zulassung, ohne Kennzeichnung. Dabei konnte die Gentechnik-Lobby bisher keines ihrer Versprechen einlösen. Darüber hinaus ist NGT stets mit Patentierungen verknüpft, die der Vielfalt der Saatgutentwicklern schadet und einige wenige große Hersteller begünstigt. Gegen diese Politik protestierte am 10. Juli ein breites Bündnis für eine gentechnikfreie Natur- und Landwirtschaft vor dem Europäischem Patentamt in München.

Peter Satzger, Vorsitzender der Kreisgruppe Landsberg: „Es entsetzt mich, mit welcher Dreistigkeit und Offensichtlichkeit die EU-Kommission den Wünschen der Agrogentechniklobby folgt und die Interessen der Verbraucher und Bauern ignoriert. Jetzt ist es Zeit, entschlossen zu handeln und die Bestrebungen der EU-Kommission stoppen. Die Zeit des Schweigens endet heute auch für Ministerpräsident Markus Söder. Wir fordern ihn auf, Klartext zu reden und das Bekenntnis zu einem gentechnikanbaufreien Bayern zu erneuern. Dazu gehört auch, seinen CSU-Mann in Europa, Manfred Weber, daran zu erinnern, dass Bayern zu den gentechnikanbaufreien Regionen Europas gehört.“

Dr. Monika Nörr, Vorstandsmitglied der Kreisgruppe Landsberg ergänzt: „Die EU-Kommission lobt sich dafür, in den Vorschlägen anzuerkennen, dass der Ökologische Landbau gentechnikfrei ist. Doch es bleibt völlig offen, wie das umgesetzt werden soll, wenn es keine Vorgaben zur Rückverfolgbarkeit und Koexistenz gibt. Nach der "Farm to Fork"-Strategie will Europa 25 % Ökolandbau bis 2030 in Europa umzusetzen. Mit diesen Vorschlägen zur Gentechnik-Gesetzgebung vollzieht die Kommission aber eine Vollbremsung und streut Verunsicherung. Dabei zählt jeder Tag, um durch den Öko-Landbau Artenvielfalt, fruchtbare Böden, sauberes Wasser und den Klimaschutz zu fördern.“

Das Bündnis, dem u.a. der BUND Naturschutz Bayern, Bioland und die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft angehören, ist sich einig: Die EU-Kommission ignoriert mit den Vorschlägen die technischen Risiken, die mangelnden Erfolge bis hin zu den rechtlichen Fragestellungen, Patenten und Gebühren, jegliche kritische Auseinandersetzung mit der Gentechnik in der Landwirtschaft. Das Bündnis fordert daher die politischen Vertreter auf, den Vorschlag auf allen Ebenen der EU-Kommission zu stoppen und die Rechte ihrer Bürger im Sinne des Vorsorgeprinzips und der Wahlfreiheit zu gewährleisten.

Weitere Informationen:

Hintergrundinformationen des BUND Naturschutz Bayern

Möglichkeit der Beteiligung an der EU-Konsultation für jeden Bürger

Flyer Agro-Gentechnik (pdf-Dokument)




Mooratlas 2023 veröffentlicht

Die Trockenlegung von Mooren ist mit über zwei Milliarden Tonnen CO2 für rund vier Prozent aller menschengemachten Emissionen verantwortlich. Die weltweite Entwässerung von Mooren verursacht damit deutlich mehr CO2-Emissionen als der globale Flugverkehr. Das stellt der von der Heinrich-Böll-Stiftung, dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Michael Succow Stiftung, Partner im Greifswald Moor Centrum, veröffentlichte „Mooratlas 2023“ fest. Für die Klimakrise und das Artensterben wirkt die fortschreitende Moorzerstörung wie ein Brandbeschleuniger.

In Bayern liegen etwa zwölf Prozent der bundesweiten Moorflächen, davon sind über 95 Prozent bereits trockengelegt und geschädigt. In Bayern sind trockengelegte Moore für etwa sechs Prozent aller Treibhausgasemissionen verantwortlich, obwohl Moorböden nur drei Prozent der Landesfläche einnehmen. Moortypische Arten und Lebensräume sind auf Restflächen reduziert und zu hohen Anteilen gefährdet. Um die globalen Klimaziele zu erreichen, müssen in Deutschland jährlich mindestens 50.000 Hektar Moorböden wiedervernässt werden, in Bayern wären das 6.000 Hektar. Moor-Renaturierung ist auch nötig, um das Artensterben zu stoppen und die Biodiversitäts-Verpflichtungen zu erreichen. In Bayern gibt es durchaus erfolgreiche Projekte in der Moorrenaturierung, auch des BUND Naturschutz, aber gerade in den großflächigen Niedermooren sind die Fortschritte viel zu gering. Hier ist auch die Bayerische Staatsregierung gefragt, unsere Bauern müssen rascher, großflächiger und wirksamer als bisher bei den nötigen klima- und naturverträglichen Nutzungsumstellungen unterstützt werden.  

Weltweit sind laut „Mooratlas“ über zehn Prozent der 500 Millionen Hektar Moore entwässert, in Mitteleuropa weit über 90 Prozent. Jedes Jahr kommen weitere 500.000 Hektar zerstörte Moore hinzu. Damit gehen ihre Torfschichten zehnmal schneller verloren als sie in intakten Mooren wachsen. Haupttreiber der globalen Moorzerstörung sind die Land- und Forstwirtschaft, die neben der Entwässerung für Acker-, Forst- und Grünlandflächen in Europa auch beispielsweise in Südost-Asien für die Abholzung und Trockenlegung von Moorregenwäldern für Palmölplantagen verantwortlich sind. Das beschleunige nicht nur das Artensterben, sondern befeuert laut Atlas auch die Klimakrise. Denn obwohl Moore weltweit nur drei Prozent des Landes bedeckten, speicherten sie etwa doppelt so viel Kohlenstoff wie in der Biomasse aller Wälder der Erde zusammen, die mit 27 Prozent fast ein Drittel der Landfläche ausmachen.

Der Mooratlas 2023 beleuchtet auf 50 Seiten und mit 52 Bildern nicht nur die Geschichte der Moore, ihre Bedeutung als einzigartige Lebensräume für das weltweite Klima und die Biodiversität sowie ihre Zerstörung mit lokalen und globalen Folgen. Er erklärt auch, wie wir Moore schützen und ihre Funktionsfähigkeit wiederherstellen können. Er zeigt die Potenziale nasser Moore für den Klimaschutz und Chancen für ihre nasse Nutzung, der Paludikultur, und zugleich, wie Politik und Gesellschaft jetzt handeln können.

Der Mooratlas 2023 steht unterwww.bund.net/mooratlas zum Download bereit.
 


Bürgerentscheid verhindert mit großer Mehrheit den Parkplatzbau

Der Beschluss des Dießener Gemeinderates, den Parkplatz an der Rotter Straße auszubauen, ist mit dem gewonnenen Bürgerentscheid  vom Tisch. Eine breite Mehrheit unter den Dießener Bürger*innen hat das verkehrspolitisch und ökologisch widersinnige Projekt gestoppt und damit auch eine Verschwendung von Steuergeldern von vermutlich weit mehr als 760.000 Euro verhindert.

Die Bürgerinitiative, ein Bündnis aus Bund Naturschutz, Deutschen Alpenverein/Sektion Ammersee, Heimatverein, Jugendbeirat, Mittwochdisko und der Klimalobby, wird seine Arbeit fortsetzen. Unsere Haltung dabei: Solange der Dießener Gemeinderat nicht begreift, das Umwelt- und Klimaschutz auf lokaler Ebene eine Verkehrs- und Energiewende erfordert, werden wir jedes Projekt in der Gemeinde kritisch begleiten. Außerdem muss grundsätzlich für jedes kommunale Projekt eine umfassende Ökobilanz für Errichtung und Unterhalt aufgestellt werden und mit dem Nutzen für Bürger*innen abgewogen werden. Denn Klima- und Umweltschutz erfordert dringend, den Verbrauch von Energie, Rohstoffen und Fläche zu reduzieren.

Als ersten Schritt hat die Bürgerinitiative (BI) nun um ein persönliches Gespräch mit der Bürgermeisterin gebeten. Zunächst einmal soll es dabei um die Pflanzungen auf der Rotter Wiese gehen. Die BI hatte sich für eine Aufwertung des Areals stark gemacht und möchte nun konkrete Vorschläge unterbreiten, wie eine naturnahe Bepflanzung – bei Erhalt des temporären Parkplatzes – kostengünstig umgesetzt werden könnte.

Ein Treffen mit der Bürgermeisterin findet demnächst statt.

Text: Inga Persson




Wenn der BN an der Haustür klingelt

Vierzehn junge Leute waren im Landkreis Landsberg unterwegs – als Werbeteam in Sachen Natur. Der BUND Naturschutz in Bayern e.V. informierte die Bevölkerung über seine Arbeit und gewann viele neue Unterstützerinnen und Unterstützer.

In seiner 100-jährigen Geschichte hat Bayerns größter Natur- und Umweltschutzverband viel erreicht. Dabei verzichtet der BN als einer der wenigen Umweltverbände in Europa bewusst auf Sponsoring. Denn die finanzielle Unabhängigkeit ist für die Arbeit von zentraler Bedeutung. „Nur so können wir uns ehrlich und authentisch für Natur und Mensch in Bayern stark machen.“, sagt Peter Satzger, erster Vorsitzender der Kreisgruppe Landsberg. Der BN setzt sich z.B. für eine gentechnikfreie Landwirtschaft, für die Energiewende und für Klima- und Landschaftsschutz ein. „Je mehr Menschen unsere Arbeit unterstützen, desto mehr kann der BN bewirken.“, betont Satzgers Stellvertreter, Folkhart Glaser.

Neben der politischen Arbeit leistet der BN ganz klassischen Arten- und Biotopschutz. Mehr als eine Million ehrenamtlicher Stunden jährlich verwenden die Naturschützer zum Beispiel, um 700.000 Amphibien vor dem Überfahren zu retten, 3.000 Hektar (30 Millionen Quadratmeter) Schutzgrundstücke als Lebensräume für seltene Tiere und Pflanzen zu pflegen oder um über 20.000 Menschen jeden Alters bei Exkursionen, Familienprogrammen und Erlebnistagen die Natur näher zu bringen.

Im Landkreis betreibt die Kreisgruppe des BN seit über 40 Jahren aktiven und erfolgreichen Arten- und Landschaftsschutz. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Umweltbildung wie z.B mit dem Energiespardorf und dem KlimamobiLL. Vorträge, naturkundliche Wanderungen, Informationsmaterial, Ausstellungen und individuelle Hilfe bei Anfragen sind die wesentlichen Elemente.

Im Landsberg hat der BN 2.500, bayernweit über 260.000 Mitglieder.



Weltwassertag am 22. März - Sparsam mit Wasser umgehen

Wasser steckt in Lebensmitteln und Kleidung und sogar im Strom. Die BN-Kreisgruppe Landsberg gibt Tipps zum Wassersparen. Regionale Lebensmittel kaufen, bei Konsumgütern auf entsprechende Gütezeichen achten. Wasser sparsam verwenden, Hausbesitzer können Regenwasser nutzen.

Die Kreisgruppe Landsberg des BUND Naturschutz in Bayern ruft anlässlich des Weltwassertages am 22. März die Bevölkerung auf, sparsam mit dem kostbaren Gut umzugehen und gibt entsprechende Tipps. „Durch den Klimawandel und vermehrte Trockenperioden haben wir auch im Landkreis Landsberg teilweise mit Wasserknappheit zu kämpfen. Auch bei uns ist es also notwendig, sparsam mit Wasser umzugehen. Der mit Abstand größte Teil unseres Verbrauchs entfällt allerdings auf unsere Lebensmittel und Konsumgüter“, betont Peter Satzger, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Landsberg.

Um eine Getränkedose herzustellen, braucht es rund 25 Liter Wasser. In einem Kilo Import-Tomaten stecken etwa 40 Liter Wasser, in einem Kilo Papier 250 bis 700 Liter, in einem Kilo Rindfleisch 5.000 Liter und in einem Auto bis zu 20.000 Liter.

Wer den sparsamen Umgang mit Wasser in der Landwirtschaft fördern will, sollte möglichst Lebensmittel aus regionaler und ökologischer Produktion kaufen. Denn der Vormarsch von wasserintensiven Anbaumethoden sowie der Fleischproduktion führt gerade in wasserärmeren Ländern des Südens zum Absinken des Grundwasserspiegels und damit zu Bodenerosion, Versalzung und Versteppung. Hinzu kommen Belastungen des natürlichen Wasserhaushalts durch giftige Düngemittel und Pestizide.

Auch Strom sparen hilft, den Wasserverbrauch zu senken. Ein großer Teil des Wassers in Deutschland wird nämlich zum Kühlen in Wärmekraftwerken genutzt.

Bei Konsumgütern weisen Gütezeichen wie der Blaue Engel auf wasser- und umweltschonende Waren wie zum Beispiel Recyclingpapier aus 100% Altpapier statt umweltbelastender Frischfaserpapiere hin. Viele Produkte beinhalten sowohl große Mengen “verstecktes” Wasser wie auch „graue Energie“ aus ihrem Herstellungsprozess. So steckt etwa in einem Kilo Recyclingpapier aus 100% Altpapier mit dem Blauen Umweltengel bis zu 60 % weniger Wasser als in Primärfaserpapier. Neben dem weitaus geringeren Wasser- und Energieverbrauch weist Recyclingpapier auch eine geringere Abwasserbelastung bei der Herstellung auf.

Auch beim „normalen“ Wasserverbrauch im Haushalt gibt es viel Einsparpotential. „Dass Duschen deutlich wassersparender ist und mindestens drei Mal weniger Wasser verbraucht als Baden, dürfte bekannt sein“, so Peter Satzger. „Und die Start-Stopp-Taste an der Klospülung ist mittlerweile ja zum Glück auch Standard. Unser Regenwasser wird allerdings immer noch viel zu wenig genutzt. Für Gartenbesitzer sollte die Regentonne obligatorisch sein, um das Wasser zumindest für die Pflanzenbewässerung zu nutzen.“  Man kann das Regenwasser aus Zisternen im Gebäude oder ohne Raumverlust im Garten versenkt zusätzlich auch für den Haushalt nutzen. Mit einer entsprechenden Pump- und Filtertechnik kann damit die Klospülung aber auch die Waschmaschine betrieben werden. Wer eine Regenwasserzisterne nutzen möchte, sollte sich auch an seine Kommune wenden, oftmals gibt es Zuschüsse beim Bau von Regenwasseranlagen - sofern sie mit getrennten Leitungen und einer Überlaufleitung gebaut und abgenommen werden.



Die unbegreiflichen Ereignisse in der Ukraine machen alle sprachlos und traurig. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl gelten den betroffenen Menschen.

Die Auswirkungen dieses Kriegs betreffen auch einige Kernthemen des BUND Naturschutz. So ist zum Beispiel eine unsägliche und unsachliche Diskussion um die Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken entbrannt. Die massive Abhängigkeit der bayerischen Energieversorgung von Gas, Öl, Kohle und Uran ist das Ergebnis falscher politischer Entscheidungen. Die Blockade von effizienten Energiesparmaßnahmen und dem schnellen Ausbau der erneuerbaren Energien in den vergangenen Jahren hat die Bayerische Staatsregierung und die CSU auf Landes-, Bundes- und europäischer Ebene zu verantworten. Die von Ministerpräsident Markus Söder geführte Gespensterdebatte um eine Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke soll davon ablenken - und das kurz vor dem Jahrestag der Atomkatastrophe in Fukushima, die zu der auch von Markus Söder gefeierten Abschaltung des AKW Isar 2 und dem Beschluss zum Atomausstieg führte.

Doch wir sind nicht machtlos, jeder Einzelne kann Energie einsparen und sich am naturschutzfachlich sinnvollen Ausbau der Erneuerbaren beteiligen. Gleichzeitig ist es unsere Aufgabe als BUND Naturschutz von der Orts-  über die Kreis- bis zur Landes- und Bundesebene die sozial-ökologische Energiewende politisch voranzubringen.

Die Videobotschaft finden Sie hier.

 



Intel kommt nicht nach Penzing- ein Gewinn für den Landkreis

Laut aktueller Meldungen sind nun die Gerüchte bestätigt, dass sich Intel für den Standort Magdeburg entschieden hat, um die Chip-Fertigung in Europa aufzubauen. Damit ist Penzing aus dem Rennen. Es ist eine gute Nachricht für unseren Landkreis.

Landsberg ist ein überhitzter Raum, in dem es nicht an Arbeitsplätzen, sondern an Arbeitskräften, Wohnraum und vor allem auch Fläche fehlt. Das bisherige ungezügelte Wachstum führt zu vielen wuchernden Gewerbe- und Wohngebieten, die oftmals kein Gewinn für unsere Landschaft sind. Dabei werden wertvollste Äcker und Wiesen versiegelt, die für eine gesunde Nahrungsversorgung dringend notwendig wären. Der damit einhergehende Druck führt auch direkt und indirekt zur Zerstörung wertvollster Biotopflächen.

Eine Megafabrik von Intel hätte zudem die Wasserversorgung und Energieversorgung in unserem Raum völlig überfordert.

Ob der große Widerstand durch uns und durch die Bevölkerung eine Rolle gespielt hat, wissen wir nicht. Es zeigt aber, dass viele Menschen einen Richtungswechsel in der Strukturpolitik fordern: Es geht nicht um ein Verhindern von Intel, sondern darum, den richtigen Standort und die richtige Größe solcher Ansiedlungen in Europa zu finden.

Die Entscheidung bietet der Gemeinde Penzing und der Stadt Landsberg die Chance, gemeinsam mit anderen Gemeinden ein Modellprojekt für interkommunale Zusammenarbeit zu etablieren. Nur mit einer Kooperation ohne Egoismus können wir den schrecklichen Flächenfraß reduzieren und langfristig auch beenden.

Wir als Kreisgruppe des BUND Naturschutzes werden konkrete ökologische Forderungen ausarbeiten. Wir wollen endlich einen Wechsel weg vom ungezügelten Wachstum und hin zu einer langsamen ökologisch verträglichen Entwicklung.


Bund Naturschutz begrüßt die Absage von Steico

Der Weiler Stillern ist für den Dämmplattenhersteller keine Option mehr

Die Steico AG hat die Untersuchungsphase zu möglichen Standorten abgeschlossen und möchte die Option Penzing nicht weiterverfolgen. Somit bleibt die idyllisch am Wald gelegene Fläche, ohne jede Anbindung an bestehende Siedlungs- und Gewerbegebiete, weiterhin für die Natur erhalten.

Der Bund Naturschutz hatte mit einer Pressemitteilung die öffentliche Diskussion eröffnet und mit einer Demonstration gegen die Steico-Ansiedlung protestiert. Zudem hatten serh aktive Bürger/innen aus Schwifting und Penzing eine Unterschriftensammlung (Petition) gestartet und die Liste mit mehr als 1.800 Unteschriften an den Bayerischen Landtag übergeben. Die Penzinger Gruppe hatte zuletzt ein Informationsblatt in Penzing verteilt.

Die Kreisgruppe Landsberg des Bund Naturschutz freut sich über diese positive Nachricht zum Jahresende 2021.

 

Die Gemeinde Kaufering hat sich mit einem offenen Brief an Wirtschaftsminister Aiwanger und die Nachbargmeinden Penzing und Landsberg gewand und lehnt eine mögliche Ansiedlung von Intel deutlich ab. Hier die Mitteilung der Gemeinde. Bericht im Landsberger Tagblatt. Bericht im Kreisboten.

Wir stellen uns vor

Der neue Kreisvorstand seit November

Direkt nach der Wahl zum Kreisvorstand mussten wir gleich mit der Intel-Bewerbung aktiv werden...

Jetzt wollen wir uns aber erst mal kurz vorstellen:

Auf dem Bild sehen Sie von links nach rechts: Monika Nörr, Richard Mergner (Landesvorsitzender), Andreas Niekisch, Folkhart Glaser, Peter Satzger, Xaver Erman, Richard Gleissner, Günter Degen, Katja Holler, Helmut Nebel, Uli Gömmer, Joe Habersetzer, Joachim Drechsel, Bild im Bild: Irmgard Gebertshammer, Karin Krause

Wir werden uns im neuen Jahr noch besser organisieren und dann unregelmäßig auf diesem Weg bei Ihnen mit unseren Aktivitäten melden.

Wir freuen uns auf Ihre Unterstützung und Kontakt mit Ihnen.

Aktuelle Meldungen

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