Nach 32 Jahren in den „Vorruhestand“
BUND Naturschutz Kreisgruppe hat neuen Vorstand gewählt
Die wegen Corona lange verschobene Mitgliederversammlung der Kreisgruppe des BUND Naturschutzes (BN) konnte im November 2021 noch abgehalten werden. Im Mittelpunkt der beim „Alten Wirt“ in Eresing unter strenger Einhaltung der Corona-Bestimmungen durchgeführten Veranstaltung standen unter anderem Neuwahlen des Vorstands. Dabei hat der bisherige Kreisvorsitzende Folkhart Glaser nach 32 Jahren den Vorsitz an Peter Satzger übergeben. Hierzu war auch der Landesvorsitzende des BN, Richard Mergner, gekommen.
In seiner Dankesrede für den scheidenden Vorsitzenden stellte Mergner neben der langen Zeitdauer des Einsatzes Folkhart Glaser als das „Gesicht des BN in den vergangenen Jahrzehnten im Landkreis“ heraus. Mit seiner sachlichen und ergebnisorientierten Arbeit und seiner offenen und integrierenden Art sei es ihm nicht nur gelungen, vor Ort viele widerstreitende Positionen zusammen zu führen, sondern auch im Landesverband in verschiedensten Funktionen mit großem Erfolg für den Naturschutz zu kämpfen.
In seinem Rechenschaftsbericht streifte Glaser dann die durch Corona erschwerten Bedingungen für die Naturschutzarbeit, die aber durch viele virtuelle Besprechungen und Freilufttermine halbwegs aufgefangen werden konnten. Danach informierte er, Günter Degen und Peter Satzger über die breite Palette der Arbeitsgebiete in den vergangenen 2 Jahren vom Artenschutz über Landschaftspflege bis zur Energiewende und Umweltbildung.
Erheblichen Raum nahm dabei der unverhältnismäßig große Flächenverbrauch in Stadt und Landkreis ein. Insbesondere würde die – möglicherweise kommende – Ansiedlung von Intel jegliche Dimension von Flächenfraß sprengen. Glaser zeigte sich sehr zufrieden, dass durch die kritische Pressearbeit des BN die anstehenden Probleme erst richtig im Bewusstsein von Teilen der Öffentlichkeit und der Entscheidungsgremien wachgerufen wurden.
Ein weiterer Schwerpunkt war das Thema Wasser. Neben der aktuellen Bestandsaufnahme für die Europäischen Wasserrahmenrichtlinien und der nach wie vor nicht annähernd gelösten Problematik der polyfluorierten Kohlenwasserstoffe im Verlorenen Bach fordern die auslaufenden Konzessionen für die Lechstaustufen den BN ganz erheblich. Dabei gilt es, mit Blick auf die Neukonzessionen für die Staatsregierung einen Forderungskatalog zu erarbeiten mit dem Ziel, den Lech aus einer Seenlandschaft wieder in großen Teilen zu einem frei fließenden wilden Fluss zu verwandeln ohne dass dabei aber die Stromerzeugung ganz verschwinden muss.
Bei den Wahlen zu den vielen Positionen im Vorstand herrschte durchgehend Einstimmigkeit. Peter Satzger wird als neuer Vorsitzender mit seinen Stellvertreter/innen Katja Holler und Folkhart Glaser die Kreisgruppe in den kommenden 4 Jahren führen. Als Schatzmeisterin wurde Ulrike Gömmer bestätigt, als Schriftführer Xaver Ermann neu gewählt. Für die Delegiertenversammlung des Landesverbandes wurden als Vertreter der Kreisgruppe Folkhart Glaser, Günter Degen, Joachim Drechsel und Irmi Gebertshammer berufen. Als Beisitzer/innen decken Richard Gleissner, Josef Habersetzer, Dr. Karin Krause, Dr. Helmut Nebel, Dr. Monika Nörr, Andreas Niekisch und Egmont Wolff verschiedenste inhaltliche Aufgabengebiete ab.
Der neue Kreisvorsitzende Peter Satzger zeigte sich mit dem Ergebnis der Wahl sehr zufrieden. Er betonte: „Es ist ein starkes Zeichen, dass sich so viele auch neue Mitstreiter und Mitstreiterinnen im Kreisvorstand nun engagieren wollen. Ich bin Folkhart Glaser nicht nur für die bisherige tolle Zusammenarbeit dankbar, sondern auch dafür, dass er weiterhin dem BN mit seiner Erfahrung erhalten bleibt. Mit diesem tollen Team wird die kommende Arbeit der Kreisgruppe gegen den Ausverkauf unserer Heimat noch mehr Freude machen.
Das Thema einer Mega-Fabrik von Intel in Penzing besorgt die Mitglieder des BUND Naturschutzes auf außergewöhnlich breiter Basis. Daher beschloss die Mitgliederversammlung, die über 2300 Mitglieder im Landkreis vertritt, einstimmig einen Aufruf an den Stadtrat von Landsberg und den Gemeinderat von Penzing, die gigantische Dimension eine Fabrik auf 500 ha (700 Fußballfelder!) durch sofortige klare Beschlüsse zu verhindern.