Wir waren dabei! - Mahnwache am 11. März zum Super-GAU in Fukushima

BUND Naturschutz in Bayern und Greenpeace fordern Ende der Atomkraft zum 15. April. Ein Weiterbetrieb ist unnötig und gefährlich.
Bei den Mahnwachen im ganzen Land am 11. März zum Super-GAU in Fukushima forderten Greenpeace und BUND Naturschutz das Beibehalten des Ausstiegsdatums aus der Atomkraft am 15. April. Der Weiterbetrieb ist mit einem hohen Risiko verbunden und trägt nicht wesentlich dazu bei, der Energiekrise entgegenzuwirken. Isar 2 und die beiden anderen AKW sind seit 13 Jahren nicht mehr umfänglich sicherheitstechnisch überprüft worden.
Die Mahnwache in Landsberg fand am Samstag in der Ludwigstraße am Georg-Hellmair-Platz statt.
Der BN-Vorsitzende Richard Mergner erklärt: "Die deutschen Atommeiler sind alle in die Jahre gekommen und haben sich seit 2009 keiner periodischen Sicherheitsüberprüfung unterzogen. Daher muss der Atomausstieg am 15. April stehen – alles andere ist unverantwortlich. Das muss uns die Katastrophe in Fukushima lehren."
Stefan Krug, Leiter Greenpeace Landesbüro Bayern, ergänzt: „Der Weiterbetrieb der Atomkraftwerke ist für eine sichere Energieversorgung überhaupt nicht nötig und die Forderung der CSU und FW soll nur von ihrem energiepolitischen Versagen ablenken. Wir fordern: weg mit 10H und endlich ein klares Bekenntnis zu Windkraft und einem 100% erneuerbarem Bayern!“
Peter Satzger, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Landsberg, betont „Wir vor Ort sind bereit, unseren Teil für die Energiewende zu leisten. Verantwortungsvoll geplante Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energie in Bürgerhand schaffen Wertschöpfung und finanzielle Vorteile vor Ort! Jetzt muss auch die Politik endlich mit den Ablenkungen aufhören und die dezentrale Energiewende ernstnehmen! Was aber im Verlängerungsgetöse der Staatsregierung auch völlig untergeht, ist die Notwendigkeit Energie einzusparen. Wir erwarten endlich ein stringentes Konzept, wie Kommunen beim Energiesparen unterstützt werden. Jede nicht verbrauchte Kilowattstunde müssen wir auch nicht erzeugen!“


Ab jetzt ist das Betreten der Wiesenflächen oberhalb des Windachspeichers verboten und nur die dort lebenden Tiere dürfen sich im feuchten Wiesengebiet abseits der Wege bewegen. Bodenbrüter wie Bekassinen und Kiebitze bevorzugen dieses Habitat, um ihre Jungen auszubrüten. Dort sind sie Störungen allerdings schutzlos ausgeliefert.
Rainer Fuß von der unteren Naturschutzbehörde erläutert: „Wir bitten die Bevölkerung dringend den Verbotsbereich einzuhalten und auch an den Wegen am Rande die Hunde anzuleinen. Diese Mithilfe der Bevölkerung ist der entscheidende Schritt um den Wiesenbrütern eine störungsfreie Aufzucht zu ermöglichen. Ab August darf man dann - wenn gemäht ist – wieder in die Fläche.“ Die untere Naturschutzbehörde (uNB) hat daher mit Unterstützung des BUND Naturschutz wieder Schilder, die den Bereich mit Betretungsverbot kennzeichnen, angebracht.
Auf den Wegen dürfen Sie sich natürlich gerne aufhalten, und vielleicht können Sie ja mit etwas Glück und Ruhe eine der bereits dort lebenden Arten (Schwarzkehlchen, Neuntöter und Wachtel) beobachten.
Retten Sie mit uns die Kiebitze! Unterschreiben Sie die Petition der Kreisgruppe Starnberg.

Die Kreisgruppe Starnberg hat eine Petition ins Leben gerufen, um die bayerische Regierung zu mehr Artenschutz und einer gerechten Entlohnung von Landwirten aufzufordern. Damit der Lebensraum der Kiebitze geschützt werden kann.
Bitte unterschreiben Sie die Petition unserer Nachbarkreisgruppe! Sie betrifft auch uns!
change.org/rettet-die-kiebitze
Die Petition fordert einen verbindlichen Artenschutz mit einer gerechten Entlohnung der Landwirtschaft, damit die Kiebitze in Bayern überleben.
Der Bestand der Kiebitze ist in Deutschland zwischen 1980 und 2016 um 93 % eingebrochen. Bayern trägt mit 10,3% Anteil an der deutschen Population eine erhebliche Verantwortung für den Kiebitz-Bestand. Für einen günstigen Erhaltungszustand der stark gefährdeten Vogelart wären 20.600 Brutpaare in Bayern notwendig. In der bayerischen Wiesenbrüterkartierung 2014/15 wurden jedoch nur noch 2.509 Brutpaare erfasst.
Seit vielen Jahren versucht der Freistaat mit Einzelprojekten, den Kiebitzbestand zu stabilisieren. Die Bemühungen sind jedoch größtenteils vergeblich, weil nicht flächendeckend agiert wird, sondern nur in einzelnen Modellprojekten. Die 2020 ausgewiesene Feldvogelkulisse wäre eine gute Grundlage, um funktionierende Maßnahmen umzusetzen. Stattdessen setzt Bayern ausschließlich auf Freiwilligkeit und bietet im Rahmen des Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) eine Entschädigung von 680 €/ha für die Einrichtung von Feldvogelinseln. Der Betrag ist jedoch viel zu knapp bemessen, denn mit Getreideanbau lässt sich mehr als dreimal so viel erlösen – selbst nach Abzug der Kosten ist Feldvogelschutz also ein schlechtes Geschäft für den Landwirt.
Der BUND Naturschutz hofft, dass viele Menschen die Petition unterzeichnen und damit die Staatsregierung aufzufordern, einen funktionierenden Wiesenbrüterschutz in Bayern sicherzustellen.
Vielen herzlichen Dank!
Der unterschätzte Held im Boden

Am 15. Februar feiert ein kleines Lebewesen des Untergrundes seinen besonderen Tag. Warum wir diesen kuriosen Tag besonders erwähnen? Nicht alle Helden tragen Cape oder Maske, dieser ist hautfarben und von nicht sehr großer Statur. Und doch leistet der Regenwurm heldenhaftes. Er ist ein Sinnbild eines intakten Bodenlebens, Indikator für Biodiversität und spielt für den Wasserrückhalt von Böden und deren Fruchtbarkeit eine entscheidende Rolle.
Sie leisten Schwerstarbeit im Boden. Mit ihrer Wühl- und Fraßtätigkeit lockern und durchlüften sie den Boden und schichten ihn um. Sie sorgen für ein ausgedehntes Porensystem, in dem Regenwasser tief in den Boden einsickern kann und in dem Pflanzen besser wurzeln können. Auch andere im Boden lebende Tierarten profitieren davon. Wo Regenwürmer aktiv sind, bildet sich Humus, der nicht nur für die Boden-Fruchtbarkeit wichtig ist, sondern auch für den Klimaschutz, weil er Kohlenstoff speichert. Der Schutz und Erhalt Regenwurm-reicher Böden ist gerade in Zeiten der Klimakrise mit zunehmenden Starkregenereignissen immer wichtiger. Nicht zuletzt sind Regenwürmer selbst Futter für andere Tiere wie beispielsweise Vögel- und Kleinsäuger.
In einem Quadratmeter gesunden Bodens leben 100 bis 400 Regenwürmer. Regenwürmer fressen und zersetzen Laub, organische Streu, Bakterien, Grünalgen, Pilzsporen und Einzeller. Von den weltweit etwa 3.000 bekannten Regenwurm-Arten leben 49 in Deutschland. Die bekanntesten sind der braungefärbte Gemeine Regenwurm oder Tauwurm, der Kompostwurm, der Kleine Ackerwurm oder Gartenwurm und der Rote Waldregenwurm. Regenwürmer leben im Boden in einem langen und weitverzweigten Röhrensystem, da sie eine feuchte Haut haben und Sonne meiden. Sie können mehrere Jahre alt werden.
Ob sich Regenwürmer im Boden wohl fühlen, können wir selbst beeinflussen: Bevorzugen Sie Nahrungsmittel aus ökologischer Landwirtschaft ohne Verdichtung der Böden, ohne häufiges und tiefes Pflügen, ohne Gülle und Pestizide und mir reicher Fruchtfolge. Bewirtschaften Sie Ihren Garten naturnah, mit Kompost, ohne Gift und wenig Versiegelung. Lassen Sie Laub liegen, das der Regenwurm zum Fressen in seine Röhren ziehen kann und damit Ihre Gartenerde verbessert. Vielleicht begegnen Sie beim nächsten Gang in den Garten oder über das Feld dem kleinen Helden, der so viel Gutes bewirkt und sehen ihn nun mit anderen Augen.
Wir benötigen Ihre Mithilfe! - Beobachtungen zu Tierverhalten in der Sylvesternacht melden.
Das erste Sylvesterfeuerwerk nach 2 Jahren Coronapause war an manchen Orten dieses Jahr ein richtiges Spektakel. Viele versuchten das Glück für das kommende Jahr mit möglichst lauten und zahlreichen Raketen zu fördern. So schön dies für einige anzusehen ist, so dramatisch kann das Feuerwerk für die Tierwelt sein. Neben den grellen Lichtblitzen, die für Nachtaktive ein echtes Problem darstellen, sorgen die Druckwellen der explodierenden Feuerwerkskörper für Verwirrung, Orientierungslosigkeit und Panik. Nach Sichtungen von flüchtenden Tieren und gestorbenen Nachtgreifern möchte der BUND Naturschutz Hinweise sammeln und auswerten.
Wir bitten Sie deshalb um Mithilfe!
Melden Sie uns Beobachtungen von fliehenden, verschreckten, verwirrten oder sogar zu Tode gekommenen Tieren, die sie kurz nach oder in der Sylvesternacht gemacht haben.
Wichtig sind dabei folgende Angaben (soweit bekannt):
- Ort, Datum und Uhrzeit
- Art und Anzahl der Tiere
- Ggf. weitere denkbare Ursachen eines Todesfalls oder einer Störung
(Beispiel: ein toter Vogel auf der Straße könnte auch ein Verkehrsopfer sein).
Meldungen an die Geschäftsstelle Landsberg unter:
Tel: 08191-921740 (gerne auf den Anrufbeantworter sprechen)
email: landsberg@bund-naturschutz.de
Vielen Dank
Erfolgreiche Klage zur Therme Lindau: Bundesverwaltungsgericht stärkt Klagerechte von Umweltverbänden

Der BUND Naturschutz in Bayern und andere Umweltverbände haben zukünftig deutlich bessere Möglichkeiten, gegen umweltschädliche und naturzerstörende Bauvorhaben im Freistaat vorzugehen. Das ist das Ergebnis des heutigen Grundsatzurteils vom Bundesverwaltungsgericht in Leipzig. Konkret ging es um den Bebauungsplan für die Therme Lindau. Der BN hatte beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof in München gegen den Bebauungsplan geklagt. Diese Klage wurde wegen angeblich mangelndem Rechtsschutzbedürfnis abgewiesen. Das oberste Verwaltungsgericht hat diese Urteile nun aufgehoben.
Durch das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts wurden in Zeiten des Klimawandels und des fortschreitenden Flächenverbrauchs nun die Rechte der Umweltverbände gestärkt Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof, der den Umweltverbänden in dieser Sache keinerlei Rechtsschutz gewähren wollte, wurde hier in die Schranken gewiesen. Mit dem Urteil aus Leipzig könnte die nicht seltene Praxis, mit Motorsäge und Bagger vorschnell Fakten zu schaffen, eingedämmt und die Gewährung von wirksamem Rechtsschutz für Umweltverbände durch das Gericht festgeschrieben werden.
Für die bereits fertiggestellte Therme Lindau ergibt sich eine neue Situation: Der Bebauungsplan muss überprüft werden. Verringerungen der negativen Umweltauswirkungen sind auch noch im Nachhinein möglich. So könnte die weit in den See hineinragende und durchgehende Beleuchtung deutlich verringert werden. Die derzeitige Beleuchtung stellt ein Problem für zahlreiche Zugvögel dar, schließlich ist der Bodensee eines der wichtigsten mitteleuropäischen Rast- und Überwinterungsgebiet. Außerdem müssen zusätzliche Ausgleichsmaßnahmen diskutiert werden.
Weiter Informationen zur Therme Lindau finden Sie hier: https://www.bund-naturschutz.de/pressemitteilungen/bundesverwaltungsgericht-entscheidet-ueber-klagemoeglichkeiten-von-umweltverbaenden-bei-bauplanungen
Misteln in der Weihnachtszeit: Druidenkraut und Vogelfutter

Die Bäume haben ihr Laub verloren, und in den kahlen Kronen sieht man jetzt grüne, rätselhafte Kugeln: Misteln. Zu Weihnachten wird die immergrüne Pflanze gerne zur Dekoration verwendet, aber auch in der Medizin findet sie erfolgreich Anwendung. Für Vögel ist die Mistel eine wichtige Nahrungsquelle in den Wintermonaten.
In der grauen Winterzeit sind die immergrünen Mistelzweige besonders für Dekorationszwecke beliebt. Im Haus aufgehängt, sollen sie nach alter Überlieferung vor bösen Geistern und Feuer schützen. Einst galten Misteln als Zeichen der Götter und Symbol von Weisheit und Frieden. Plinius der Ältere beschreibt, dass sie bei den Galliern nur von Druiden mit goldenen Sicheln gesammelt wurden.
Heute dürfen Misteln für den Eigengebrauch gepflückt werden. Aber nur in kleinen Mengen und außerhalb von Schutz- und Privatflächen auf öffentlich zugänglichen Bereichen. Der Baum darf dabei selbstverständlich nicht beschädigt werden. Wer Misteln verkaufen möchte, benötigt eine Genehmigung.
Neben ihrer kulturellen Bedeutung werden Misteln auch für ihre heilende Wirkung geschätzt und in der Medizin für alternative und ergänzende Therapien eingesetzt. Die Pflanzeninhaltsstoffe, insbesondere das Mistellektin und das Viscotoxin, wirken positiv auf das Immunsystem und werden seit einigen Jahren in der Krebstherapie verwendet. 2003 wurde die Mistel deshalb sogar zur Heilpflanze des Jahres gekürt.
Misteln wachsen mit ihren Wurzeln auf Bäumen und gelten als Halbschmarotzer. Die Mistel bohrt ihre Wurzeln in die Leitungsbahnen der Bäume und entzieht ihnen so Wasser und gelöste Nährsalze. Trotzdem kann die Pflanze selbst Fotosynthese betreiben und somit einen Teil ihrer Nahrung herstellen. Mit zunehmender Größe und Alter entzieht die Mistel ihrer Wirtspflanze immer mehr Nährstoffe, so dass die Astbereiche oberhalb des Mistelbusches nicht mehr ausreichend versorgt werden können und dürr werden. Aber: Ohne Baum kann die Mistel nicht überleben. Aus diesem Grund hat die bis zu 70 Jahre alt werdende Pflanze auch kein Interesse daran, ihre Wirte großflächig zu töten.
Die sehr klebrigen, weißen Mistelbeeren reifen im Winter und werden nahezu ausschließlich durch Vögel wie zum Beispiel Mistel- und Wacholderdrossel oder durch exotische Wintergäste wie den Seidenschwanz verbreitet. Die Tiere schlucken die Beeren im Ganzen hinunter, dadurch bleibt der Mistelsamen unverletzt und wird im Vogelkot wieder ausgeschieden. Bei manchen Vogelarten, die nur das Fruchtfleisch fressen, bleibt der Samen am Schnabel kleben. Durch Putzversuche gelangt er dann zufällig an die Wirtsbäume und kann dort keimen. Die nährstoffreichen und süßen Beeren sind damit eine höchst attraktive Winternahrung für zahlreiche Vogelarten.
Mitgliederversammlung der Kreisgruppe Landsberg
Gut 50 Mitglieder des BUND Naturschutz haben am 11. Oktober die Mitgliederversammlung im Gasthof zur Brücke in Kaufering besucht. Peter Satzger, Vorstand der Kreisgruppe, umriss anhand einer bildreichen Präsentation, was die Mitglieder des BUND Naturschutz in 2022 geleistet haben – angefangen von Landschaftspflege und Biotopschutz, über Jugendbildung bis hin zur intensiven politischen Arbeit, konnte die Gruppe sehr zufrieden mit ihren Leistungen sein. Mit Hilfe von Öffentlichkeitsarbeit bzw. einer Onlinepetition wurde zum Beispiel gegen die flächenfressende Ansiedlung der Firmen Steico und Intel protestiert – mit Erfolg.
Auch im „Zukunftskonzept Lech“ ist die Kreisgruppe engagiert. Als Höhepunkt der Veranstaltung zeigte der anerkannte Lechkenner Dr. Pfeuffer das große Wirken des Lechs für die Artenvielfalt anhand großartiger Fotos, und er umriss an Hand des Projektes „Licca Liber“, wie der Lech wieder Wildheit zurückgewinnen kann.
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Apfelfest 2022 in Utting


Endlich durfte es wieder stattfinden – das traditionelle Apfelfest der Ortsgruppe Utting. Coronabedingt war es drei Mal ausgefallen. Sehr zum Leidwesen der vielen Uttinger Familien, die mit Kindern, Körben und Obstpflückern so gern zum Ernten auf die Selzamwiese am südlichen Ortsrand des Dorfes gekommen waren.
Jetzt ging‘s endlich wieder los – auch wenn das Wetter nicht so recht mitspielen wollte. Auch am Ausweichtermin (18.September) war es fraglich, ob der Regen aufhören würde. Das BN-Apfelfest-Team (bewährt seit zwanzig Jahren) ließ sich von dunklen Wolken nicht beirren und baute drei Pavillon-Zelte, Sonnenschirme, Tische und Bänke in der feuchten Wiese auf. Immerhin hatte gegen Mittag der Regen aufgehört, und es war auch nicht mehr so kalt.
Und die Uttingerinnen und Uttinger kamen! Sie wollten nicht nur Äpfel und Birnen von den Bäumen holen. Sie wollten auch die herrlichen Apfelkücherl und die unterschiedlichsten (gespendeten) Apfelkuchen genießen und heißen Kaffee oder Tee trinken. Und natürlich wollten sie den frischen Apfelsaft kosten, den die vielen Kinder aus der altertümlichen Obstpresse tröpfeln ließen. Mit Feuereifer schälten und schnipselten sie vorher eimerweise die gerade eingesammelten Äpfel.
Die wunderbare Apfelfest-Stimmung stellte sich wieder ein: Familien begutachteten gegenseitig die inzwischen gewachsene Kinderschar, Freundinnen und Freunde trafen sich nach der langen Pandemie-Pause zum Ratsch. Nachbarn begegneten sich und tauschten sich aus. Grad schee war’s.
Jürgen Höhl, Vorsitzender der Ortsgruppe, war zufrieden: „Unser Optimismus hat sich durchgesetzt – es regnete keinen Tropfen. Und wir hatten endlich mal wieder Gelegenheit, uns als Bund Naturschutz zu präsentieren. Eine bessere Werbung als das Apfelfest auf dieser herrlichen Streuobstwiese gibt es nicht.“
jb
Mooratlas 2023 veröffentlicht

Die Trockenlegung von Mooren ist mit über zwei Milliarden Tonnen CO2 für rund vier Prozent aller menschengemachten Emissionen verantwortlich. Die weltweite Entwässerung von Mooren verursacht damit deutlich mehr CO2-Emissionen als der globale Flugverkehr. Das stellt der von der Heinrich-Böll-Stiftung, dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Michael Succow Stiftung, Partner im Greifswald Moor Centrum, veröffentlichte „Mooratlas 2023“ fest. Für die Klimakrise und das Artensterben wirkt die fortschreitende Moorzerstörung wie ein Brandbeschleuniger.
In Bayern liegen etwa zwölf Prozent der bundesweiten Moorflächen, davon sind über 95 Prozent bereits trockengelegt und geschädigt. In Bayern sind trockengelegte Moore für etwa sechs Prozent aller Treibhausgasemissionen verantwortlich, obwohl Moorböden nur drei Prozent der Landesfläche einnehmen. Moortypische Arten und Lebensräume sind auf Restflächen reduziert und zu hohen Anteilen gefährdet. Um die globalen Klimaziele zu erreichen, müssen in Deutschland jährlich mindestens 50.000 Hektar Moorböden wiedervernässt werden, in Bayern wären das 6.000 Hektar. Moor-Renaturierung ist auch nötig, um das Artensterben zu stoppen und die Biodiversitäts-Verpflichtungen zu erreichen. In Bayern gibt es durchaus erfolgreiche Projekte in der Moorrenaturierung, auch des BUND Naturschutz, aber gerade in den großflächigen Niedermooren sind die Fortschritte viel zu gering. Hier ist auch die Bayerische Staatsregierung gefragt, unsere Bauern müssen rascher, großflächiger und wirksamer als bisher bei den nötigen klima- und naturverträglichen Nutzungsumstellungen unterstützt werden.
Weltweit sind laut „Mooratlas“ über zehn Prozent der 500 Millionen Hektar Moore entwässert, in Mitteleuropa weit über 90 Prozent. Jedes Jahr kommen weitere 500.000 Hektar zerstörte Moore hinzu. Damit gehen ihre Torfschichten zehnmal schneller verloren als sie in intakten Mooren wachsen. Haupttreiber der globalen Moorzerstörung sind die Land- und Forstwirtschaft, die neben der Entwässerung für Acker-, Forst- und Grünlandflächen in Europa auch beispielsweise in Südost-Asien für die Abholzung und Trockenlegung von Moorregenwäldern für Palmölplantagen verantwortlich sind. Das beschleunige nicht nur das Artensterben, sondern befeuert laut Atlas auch die Klimakrise. Denn obwohl Moore weltweit nur drei Prozent des Landes bedeckten, speicherten sie etwa doppelt so viel Kohlenstoff wie in der Biomasse aller Wälder der Erde zusammen, die mit 27 Prozent fast ein Drittel der Landfläche ausmachen.
Der Mooratlas 2023 beleuchtet auf 50 Seiten und mit 52 Bildern nicht nur die Geschichte der Moore, ihre Bedeutung als einzigartige Lebensräume für das weltweite Klima und die Biodiversität sowie ihre Zerstörung mit lokalen und globalen Folgen. Er erklärt auch, wie wir Moore schützen und ihre Funktionsfähigkeit wiederherstellen können. Er zeigt die Potenziale nasser Moore für den Klimaschutz und Chancen für ihre nasse Nutzung, der Paludikultur, und zugleich, wie Politik und Gesellschaft jetzt handeln können.
Der Mooratlas 2023 steht unterwww.bund.net/mooratlas zum Download bereit.
Atomkraft - Laufzeitverlängerung bis Mitte April ist unverantwortlich
Die Kreisgruppe Landsberg kritisiert die Entscheidung des Bundeskanzlers zur Laufzeitverlängerung und fordert ein Festhalten an der Energiewende sowie ein Energiesparprogramm.
Bürgerentscheid verhindert mit großer Mehrheit den Parkplatzbau
Der Beschluss des Dießener Gemeinderates, den Parkplatz an der Rotter Straße auszubauen, ist mit dem gewonnenen Bürgerentscheid vom Tisch. Eine breite Mehrheit unter den Dießener Bürger*innen hat das verkehrspolitisch und ökologisch widersinnige Projekt gestoppt und damit auch eine Verschwendung von Steuergeldern von vermutlich weit mehr als 760.000 Euro verhindert.
Die Bürgerinitiative, ein Bündnis aus Bund Naturschutz, Deutschen Alpenverein/Sektion Ammersee, Heimatverein, Jugendbeirat, Mittwochdisko und der Klimalobby, wird seine Arbeit fortsetzen. Unsere Haltung dabei: Solange der Dießener Gemeinderat nicht begreift, das Umwelt- und Klimaschutz auf lokaler Ebene eine Verkehrs- und Energiewende erfordert, werden wir jedes Projekt in der Gemeinde kritisch begleiten. Außerdem muss grundsätzlich für jedes kommunale Projekt eine umfassende Ökobilanz für Errichtung und Unterhalt aufgestellt werden und mit dem Nutzen für Bürger*innen abgewogen werden. Denn Klima- und Umweltschutz erfordert dringend, den Verbrauch von Energie, Rohstoffen und Fläche zu reduzieren.
Als ersten Schritt hat die Bürgerinitiative (BI) nun um ein persönliches Gespräch mit der Bürgermeisterin gebeten. Zunächst einmal soll es dabei um die Pflanzungen auf der Rotter Wiese gehen. Die BI hatte sich für eine Aufwertung des Areals stark gemacht und möchte nun konkrete Vorschläge unterbreiten, wie eine naturnahe Bepflanzung – bei Erhalt des temporären Parkplatzes – kostengünstig umgesetzt werden könnte.
Ein Treffen mit der Bürgermeisterin findet demnächst statt.
Text: Inga Persson
Am 20. April hat die „Bürgerinitiative gegen Flächenversiegelung” 1.352 Unterschriften gegen die Versiegelung des Ausweichparkplatzes an der Rotter Straße bei der Marktgemeinde Dießen eingereicht. 1.284 Stimmen wurden von der Verwaltung als gültig anerkannt, das erforderliche Quorum von rund 800 Stimmen ist damit mehr als erreicht.
Die Verwaltung der Gemeinde hält das Begehren für formell und materiell zulässig.
16. Mai wird der Marktgemeinderat in einer Sondersitzung über die Zulässigkeit des Begehrens entscheiden.
Um diesen Ausbau zu verhindern hat sich eine Bürgerinitiative gegen Flächenversiegelung in Dießen formiert. Ihr gehören BUND Naturschutz, Heimatverein, Jugendbeirat, Klimalobby und Mittwochsdisko aus Dießen an.
Öko-Tipps zum Energiesparen

Energie zu sparen schont das Klima, die Umwelt und den Geldbeutel. Sowohl am Haus als auch im Haushalt gibt es viel Einsparpotenzial. Von natürlichen Dämmstoffen über richtiges Heizen, dem Aufspüren vom Stromfressern bis zu energiesparenden Elektrogeräten. Die aktualisierten Energiespartipps des BUND Naturschutz finden Sie hier.
Gentechnisch erzeugte Lebensmittel bald ohne Kennzeichnung auf dem Teller?
Die EU Kommission plant, bestimmte neue Gentechnikverfahren wie CRISPR/Cas künftig von der Gentechnik-Gesetzgebung auszunehmen. Dagegen wehrt sich ein europaweites Bündnis. In Deutschland können sich Verbraucher*innen einer Petition an Landwirtschaftsminister Cem Özdemir und Umweltministerin Steffi Lemke anschließen.
Der BUND Naturschutz in Bayern ruft zur Unterzeichnung einer Petition an die Bundesregierung auf, sich dafür einzusetzen, dass auf europäischer Ebene alle Gentechnikmethoden und die daraus entstehenden gentechnisch veränderten Organismen (GVO) weiterhin unter dem bestehenden EU-Gentechnikrecht reguliert und gekennzeichnet werden. Aktueller Anlass ist eine weitere öffentliche Konsultation der EU-Kommission zu den neuen Gentechnikverfahren (z. B. CRISPR/Cas), bei der sehr eingeschränkte Antwortmöglichkeiten vorgegeben sind und Risikoaspekte weitgehend außen vor bleiben. Die EU-Kommission hält offenbar eine Kennzeichnung und Risikoprüfung für nicht nötig, obwohl auch neue Gentechnik Risiko-behaftet ist.
Brisant in diesem Zusammenhang sind Pläne eines Unternehmens, gentechnisch veränderte Zuchthennen auf den Markt zu bringen, die per CRISPR/Cas so verändert wurden, dass keine männlichen Nachkommen schlüpfen. Sie sollen durch ein vererbtes tödliches Gen schon im Ei absterben. Die weiblichen Nachkommen dagegen entwickeln sich angeblich normal und sollen als Legehennen eingesetzt werden. Die EU-Kommission hält einem internen Schreiben zufolge weder Zulassungsverfahren noch Gentechnik-Kennzeichnung für diese Eier und Legehennen für erforderlich.
„Dies ist eine skandalöse Bewertung“, so Martha Mertens, Sprecherin des BN AK Gentechnik, „denn damit wendet sich die EU-Kommission gegen die bestehende Rechtssprechung des Europäischen Gerichtshofs, der die Regulierungspflicht neuer Gentechnikverfahren in seinem Grundsatzurteil vom Juli 2018 klar bestätigt hatte.“ Eine Deregulierung des Gentechnikrechts müsste von den EU-Mitgliedsstaaten beschlossen werden. Deutschland kommt hierbei eine wichtige Rolle zu. Martin Geilhufe, BN Landesbeauftragter kritisiert: „Könnten CRISPR/Cas Lebens- und Futtermittel ohne Regulierung auf den Markt kommen, würden die europäischen Verbraucher*innen, aber auch Landwirte und Verarbeiter ihre Wahlfreiheit verlieren, denn sie wüssten nicht mehr, welche Produkte und welches Saatgut gentechnisch verändert sind. Der Bioanbau und der ohne-Gentechnik-Sektor würden stark gefährdet.“
Manche Unternehmen der Milch- und Geflügelbranche scheinen auf eine Deregulierung zu setzen und behaupten nun, es stünden bereits jetzt nicht mehr ausreichend Futtermittel ohne Gentechnik zur Verfügung. Nach Aussagen des Verbands Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG) ist der Markt für GVO-freie Lebensmittel jedoch - trotz des Kriegs in der Ukraine - im Wachstum begriffen, und es sind ausreichend Futtermittel verfügbar (siehe hier: https://www.ohnegentechnik.org/).
Die Petition kann unter folgenden Links unterschrieben werden:
https://www.boelw.de/news/nicht-hinter-unserem-ruecken-kein-freifahrtschein-fuer-neue-gentechnik-in-unserem-essen
https://www.abl-ev.de/initiativen/gentechnik-petition
Für Rückfragen können Sie sich an die Kreisgruppe Landsberg wenden, Karin Krause, E-Mail karin.krause@bn-landsberg.de.
Wir suchen: Ortskundige für Stellungnahmen
15.6.2022
Stellungnahmen zu Bauvorhaben oder anderen landschaftlichen Veränderungen sind ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit, um unsere Natur vor weiterer Zerstörung zu schützen, unsere Landschaft zu erhalten und eine nachhaltige regionale Entwicklung zu fördern.
Sind Sie ortskundig in Ihrer Gemeinde und Umgebung und möchten uns bei Bedarf mit Informationen unterstützen, die wir zur Abgabe einer fundierten Stellungnahme benötigen?
Dann melden Sie sich doch einfach unter landsberg@bund-naturschutz.de und nennen Sie uns Ihren Einsatzort, sodass wir uns mit Ihnen in Verbindung setzen können, sobald wir Ihre Hilfe benötigen.
Wenn der BN an der Haustür klingelt
Vierzehn junge Leute waren im Landkreis Landsberg unterwegs – als Werbeteam in Sachen Natur. Der BUND Naturschutz in Bayern e.V. informierte die Bevölkerung über seine Arbeit und gewann viele neue Unterstützerinnen und Unterstützer.
In seiner 100-jährigen Geschichte hat Bayerns größter Natur- und Umweltschutzverband viel erreicht. Dabei verzichtet der BN als einer der wenigen Umweltverbände in Europa bewusst auf Sponsoring. Denn die finanzielle Unabhängigkeit ist für die Arbeit von zentraler Bedeutung. „Nur so können wir uns ehrlich und authentisch für Natur und Mensch in Bayern stark machen.“, sagt Peter Satzger, erster Vorsitzender der Kreisgruppe Landsberg. Der BN setzt sich z.B. für eine gentechnikfreie Landwirtschaft, für die Energiewende und für Klima- und Landschaftsschutz ein. „Je mehr Menschen unsere Arbeit unterstützen, desto mehr kann der BN bewirken.“, betont Satzgers Stellvertreter, Folkhart Glaser.
Neben der politischen Arbeit leistet der BN ganz klassischen Arten- und Biotopschutz. Mehr als eine Million ehrenamtlicher Stunden jährlich verwenden die Naturschützer zum Beispiel, um 700.000 Amphibien vor dem Überfahren zu retten, 3.000 Hektar (30 Millionen Quadratmeter) Schutzgrundstücke als Lebensräume für seltene Tiere und Pflanzen zu pflegen oder um über 20.000 Menschen jeden Alters bei Exkursionen, Familienprogrammen und Erlebnistagen die Natur näher zu bringen.
Im Landkreis betreibt die Kreisgruppe des BN seit über 40 Jahren aktiven und erfolgreichen Arten- und Landschaftsschutz. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Umweltbildung wie z.B mit dem Energiespardorf und dem KlimamobiLL. Vorträge, naturkundliche Wanderungen, Informationsmaterial, Ausstellungen und individuelle Hilfe bei Anfragen sind die wesentlichen Elemente.
Im Landsberg hat der BN 2.500, bayernweit über 260.000 Mitglieder.
Weltwassertag am 22. März - Sparsam mit Wasser umgehen

Wasser steckt in Lebensmitteln und Kleidung und sogar im Strom. Die BN-Kreisgruppe Landsberg gibt Tipps zum Wassersparen. Regionale Lebensmittel kaufen, bei Konsumgütern auf entsprechende Gütezeichen achten. Wasser sparsam verwenden, Hausbesitzer können Regenwasser nutzen.
Die Kreisgruppe Landsberg des BUND Naturschutz in Bayern ruft anlässlich des Weltwassertages am 22. März die Bevölkerung auf, sparsam mit dem kostbaren Gut umzugehen und gibt entsprechende Tipps. „Durch den Klimawandel und vermehrte Trockenperioden haben wir auch im Landkreis Landsberg teilweise mit Wasserknappheit zu kämpfen. Auch bei uns ist es also notwendig, sparsam mit Wasser umzugehen. Der mit Abstand größte Teil unseres Verbrauchs entfällt allerdings auf unsere Lebensmittel und Konsumgüter“, betont Peter Satzger, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Landsberg.
Um eine Getränkedose herzustellen, braucht es rund 25 Liter Wasser. In einem Kilo Import-Tomaten stecken etwa 40 Liter Wasser, in einem Kilo Papier 250 bis 700 Liter, in einem Kilo Rindfleisch 5.000 Liter und in einem Auto bis zu 20.000 Liter.
Wer den sparsamen Umgang mit Wasser in der Landwirtschaft fördern will, sollte möglichst Lebensmittel aus regionaler und ökologischer Produktion kaufen. Denn der Vormarsch von wasserintensiven Anbaumethoden sowie der Fleischproduktion führt gerade in wasserärmeren Ländern des Südens zum Absinken des Grundwasserspiegels und damit zu Bodenerosion, Versalzung und Versteppung. Hinzu kommen Belastungen des natürlichen Wasserhaushalts durch giftige Düngemittel und Pestizide.
Auch Strom sparen hilft, den Wasserverbrauch zu senken. Ein großer Teil des Wassers in Deutschland wird nämlich zum Kühlen in Wärmekraftwerken genutzt.
Bei Konsumgütern weisen Gütezeichen wie der Blaue Engel auf wasser- und umweltschonende Waren wie zum Beispiel Recyclingpapier aus 100% Altpapier statt umweltbelastender Frischfaserpapiere hin. Viele Produkte beinhalten sowohl große Mengen “verstecktes” Wasser wie auch „graue Energie“ aus ihrem Herstellungsprozess. So steckt etwa in einem Kilo Recyclingpapier aus 100% Altpapier mit dem Blauen Umweltengel bis zu 60 % weniger Wasser als in Primärfaserpapier. Neben dem weitaus geringeren Wasser- und Energieverbrauch weist Recyclingpapier auch eine geringere Abwasserbelastung bei der Herstellung auf.
Auch beim „normalen“ Wasserverbrauch im Haushalt gibt es viel Einsparpotential. „Dass Duschen deutlich wassersparender ist und mindestens drei Mal weniger Wasser verbraucht als Baden, dürfte bekannt sein“, so Peter Satzger. „Und die Start-Stopp-Taste an der Klospülung ist mittlerweile ja zum Glück auch Standard. Unser Regenwasser wird allerdings immer noch viel zu wenig genutzt. Für Gartenbesitzer sollte die Regentonne obligatorisch sein, um das Wasser zumindest für die Pflanzenbewässerung zu nutzen.“ Man kann das Regenwasser aus Zisternen im Gebäude oder ohne Raumverlust im Garten versenkt zusätzlich auch für den Haushalt nutzen. Mit einer entsprechenden Pump- und Filtertechnik kann damit die Klospülung aber auch die Waschmaschine betrieben werden. Wer eine Regenwasserzisterne nutzen möchte, sollte sich auch an seine Kommune wenden, oftmals gibt es Zuschüsse beim Bau von Regenwasseranlagen - sofern sie mit getrennten Leitungen und einer Überlaufleitung gebaut und abgenommen werden.
Die unbegreiflichen Ereignisse in der Ukraine machen alle sprachlos und traurig. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl gelten den betroffenen Menschen.
Die Auswirkungen dieses Kriegs betreffen auch einige Kernthemen des BUND Naturschutz. So ist zum Beispiel eine unsägliche und unsachliche Diskussion um die Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken entbrannt. Die massive Abhängigkeit der bayerischen Energieversorgung von Gas, Öl, Kohle und Uran ist das Ergebnis falscher politischer Entscheidungen. Die Blockade von effizienten Energiesparmaßnahmen und dem schnellen Ausbau der erneuerbaren Energien in den vergangenen Jahren hat die Bayerische Staatsregierung und die CSU auf Landes-, Bundes- und europäischer Ebene zu verantworten. Die von Ministerpräsident Markus Söder geführte Gespensterdebatte um eine Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke soll davon ablenken - und das kurz vor dem Jahrestag der Atomkatastrophe in Fukushima, die zu der auch von Markus Söder gefeierten Abschaltung des AKW Isar 2 und dem Beschluss zum Atomausstieg führte.
Doch wir sind nicht machtlos, jeder Einzelne kann Energie einsparen und sich am naturschutzfachlich sinnvollen Ausbau der Erneuerbaren beteiligen. Gleichzeitig ist es unsere Aufgabe als BUND Naturschutz von der Orts- über die Kreis- bis zur Landes- und Bundesebene die sozial-ökologische Energiewende politisch voranzubringen.
Die Videobotschaft finden Sie hier.
Bürger*innen in Landsberg melden 229 Eichhörnchen
Seit zwei Jahren sammelt der BUND Naturschutz mit Hilfe der Bürger*innen Daten über Eichhörnchen. Über 27.600 Eichhörnchen wurden in Bayern seitdem gemeldet, davon 229 in Landsberg am Lech. Das Projekt bestätigt, dass die Fellfarbe nicht nur genetisch vorgegeben ist, sondern auch eine Anpassung an die Umgebung sein kann. Die meisten Eichhörnchen wurden in Grünanlagen gesichtet. Das Projekt läuft weiter, die besten Beobachtungschancen sind derzeit gegeben!
Im Frühjahr 2020 startete der BUND Naturschutz das großangelegte Bürger*innen-Forscherprojekt „Eichhörnchen in Bayern“. Interessierte können seither über eine App oder die BN-Homepage melden, wann und wo sie Eichhörnchen entdeckt haben und Merkmale angeben. Bis zum Herbst 2021 kamen so über 21.600 Meldungen mit insgesamt 27.600 Tieren zusammen. Allein in Landsberg am Lech wurden seit dem Projektstart 229 Tiere gemeldet. „Das ist ein großartiges Ergebnis und zeigt, dass sich viele Menschen für Eichhörnchen begeistern“, erklärt Peter Satzger, Vorsitzender von der BN-Kreisgruppe Landsberg am Lech. Die meisten Tiere wurden in Städten und Siedlungen gemeldet. "Mehr Baumbestände und Grün-Achsen in der Siedlung statt grauer Parkplätze oder Schotter-Gärten würden nicht nur Eichhörnchen und Co, sondern mit ihrer kühlenden Wirkung auf das Lokalklima und hoher Aufenthaltsqualität auch den Menschen guttun", so Peter Satzger weiter.
Unsere Eichhörnchen können in einer Vielzahl von unterschiedlichen Fellfarben vorkommen. Neben dem klassischen roten Fell sind ebenso verschiedenste Braun- und Grautöne möglich, auch ganz schwarze Tiere werden immer wieder gesichtet. Nur der Bauch ist bei unseren heimischen Eichhörnchen immer weiß. „Das Fell ist wichtig für die Tarnung“, erklärt Katja Holler, stellvertretende Vorsitzende der BN-Kreisgruppe. „Von oben gesehen können Feinde die Eichhörnchen nur schlecht von der Rinde unterscheiden und von unten gesehen verschmilzt der weiße Bauch mit dem hellen Himmel“. Über die Ursachen der variantenreichen Fellfärbungen haben Wissenschaftler in der Vergangenheit bereits viel diskutiert. Die vorherrschende Meinung, dass man im Laubwald eher rötliche und im Nadelwald sowie in höheren Lagen mehr braun-schwarze Tiere antrifft, wird durch das bayerische BN-Projekt bestätigen.
Helfen Sie dem BN Eichhörnchen-Daten zu erfassen, um herauszufinden, wie es den Tieren in Bayern geht und wie sie in unseren Städten, Dörfern und Wäldern zurechtkommen. Ziel ist es, mehr über ihre Verbreitung zu erfahren und das Wissen über Entwicklung und Zustand der Eichhörnchen-Populationen zu verbessern. Freiwillige melden dem BUND Naturschutz, wann und wo sie Eichhörnchen gesehen haben – schnell und einfach über die BN-Webseite oder noch einfacher mit der Smartphone-App „Eichhörnchen in Bayern“, die es für Android und iOS Betriebssysteme kostenfrei zum Download gibt.
Eine Bilanz der ersten zwei Jahre findet man unter Ergebnisse 2020 und 2021 - BUND Naturschutz in Bayern e.V. (bund-naturschutz.de)
Mehr Infos unter Eichhörnchen beobachten und melden - BUND Naturschutz in Bayern e.V. (bund-naturschutz.de)


Intel kommt nicht nach Penzing- ein Gewinn für den Landkreis
Laut aktueller Meldungen sind nun die Gerüchte bestätigt, dass sich Intel für den Standort Magdeburg entschieden hat, um die Chip-Fertigung in Europa aufzubauen. Damit ist Penzing aus dem Rennen. Es ist eine gute Nachricht für unseren Landkreis.
Landsberg ist ein überhitzter Raum, in dem es nicht an Arbeitsplätzen, sondern an Arbeitskräften, Wohnraum und vor allem auch Fläche fehlt. Das bisherige ungezügelte Wachstum führt zu vielen wuchernden Gewerbe- und Wohngebieten, die oftmals kein Gewinn für unsere Landschaft sind. Dabei werden wertvollste Äcker und Wiesen versiegelt, die für eine gesunde Nahrungsversorgung dringend notwendig wären. Der damit einhergehende Druck führt auch direkt und indirekt zur Zerstörung wertvollster Biotopflächen.
Eine Megafabrik von Intel hätte zudem die Wasserversorgung und Energieversorgung in unserem Raum völlig überfordert.
Ob der große Widerstand durch uns und durch die Bevölkerung eine Rolle gespielt hat, wissen wir nicht. Es zeigt aber, dass viele Menschen einen Richtungswechsel in der Strukturpolitik fordern: Es geht nicht um ein Verhindern von Intel, sondern darum, den richtigen Standort und die richtige Größe solcher Ansiedlungen in Europa zu finden.
Die Entscheidung bietet der Gemeinde Penzing und der Stadt Landsberg die Chance, gemeinsam mit anderen Gemeinden ein Modellprojekt für interkommunale Zusammenarbeit zu etablieren. Nur mit einer Kooperation ohne Egoismus können wir den schrecklichen Flächenfraß reduzieren und langfristig auch beenden.
Wir als Kreisgruppe des BUND Naturschutzes werden konkrete ökologische Forderungen ausarbeiten. Wir wollen endlich einen Wechsel weg vom ungezügelten Wachstum und hin zu einer langsamen ökologisch verträglichen Entwicklung.
Bund Naturschutz begrüßt die Absage von Steico
Der Weiler Stillern ist für den Dämmplattenhersteller keine Option mehr
Die Steico AG hat die Untersuchungsphase zu möglichen Standorten abgeschlossen und möchte die Option Penzing nicht weiterverfolgen. Somit bleibt die idyllisch am Wald gelegene Fläche, ohne jede Anbindung an bestehende Siedlungs- und Gewerbegebiete, weiterhin für die Natur erhalten.
Der Bund Naturschutz hatte mit einer Pressemitteilung die öffentliche Diskussion eröffnet und mit einer Demonstration gegen die Steico-Ansiedlung protestiert. Zudem hatten serh aktive Bürger/innen aus Schwifting und Penzing eine Unterschriftensammlung (Petition) gestartet und die Liste mit mehr als 1.800 Unteschriften an den Bayerischen Landtag übergeben. Die Penzinger Gruppe hatte zuletzt ein Informationsblatt in Penzing verteilt.
Die Kreisgruppe Landsberg des Bund Naturschutz freut sich über diese positive Nachricht zum Jahresende 2021.
Die Gemeinde Kaufering hat sich mit einem offenen Brief an Wirtschaftsminister Aiwanger und die Nachbargmeinden Penzing und Landsberg gewand und lehnt eine mögliche Ansiedlung von Intel deutlich ab. Hier die Mitteilung der Gemeinde. Bericht im Landsberger Tagblatt. Bericht im Kreisboten.
Wir stellen uns vor

Der neue Kreisvorstand seit November
Direkt nach der Wahl zum Kreisvorstand mussten wir gleich mit der Intel-Bewerbung aktiv werden...
Jetzt wollen wir uns aber erst mal kurz vorstellen:
Auf dem Bild sehen Sie von links nach rechts: Monika Nörr, Richard Mergner (Landesvorsitzender), Andreas Niekisch, Folkhart Glaser, Peter Satzger, Xaver Erman, Richard Gleissner, Günter Degen, Katja Holler, Helmut Nebel, Uli Gömmer, Joe Habersetzer, Joachim Drechsel, Bild im Bild: Irmgard Gebertshammer, Karin Krause
Wir werden uns im neuen Jahr noch besser organisieren und dann unregelmäßig auf diesem Weg bei Ihnen mit unseren Aktivitäten melden.
Wir freuen uns auf Ihre Unterstützung und Kontakt mit Ihnen.
Tätigkeitsbericht für 2019 bis Mitte 2021
In kurzen Stichpunkten
Aufgrund der Corona-Pandemie musste mehrmals die Mitgliederversammlung verschoben werden. Wir haben nun unsere Arbeit der letzen zwei Jahre hier kurz zusammengefasst.
Aktuelle Meldungen
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